DOG, BVA und BDOC: AOP-Vertrag gefährdet Versorgungsqualität und Patientensicherheit in der Augenheilkunde

Die DOG – Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft, der Berufsverband der Augenärzte (BVA) und der Bundesverband Deutscher OphthalmoChirurgen (BDOC) kritisieren die Novelle des AOP-Vertrages, die zum 1. Januar 2023 in Kraft getreten ist. Die augenärztlichen Verbände fordern, die Befristung der Kontextfaktoren aufzuheben und den Katalog um soziale, pflegerische und medizinische Faktoren zu erweitern. In einem gemeinsamen Schreiben an die Spitzenverbände der Selbstverwaltung legen sie entsprechende Vorschläge für Kontextfaktoren vor, die auch zukünftig eine stationäre Aufnahme ermöglichen müssen, um eine hohe Versorgungsqualität und Patientensicherheit zu gewährleisten.

Befristung der Kontextfaktoren aufheben

Auch wenn bereits heute die überwiegende Zahl der Eingriffe ambulant erfolgt, machen in Einzelfällen soziale, pflegerische oder medizinische Gründe eine stationäre Aufnahme notwendig, zum Beispiel wenn Patienten unter schwerwiegenden Begleiterkrankungen leiden, das letzte Auge betroffen ist oder sich Patienten nach der Operation vorübergehend nicht selbst zu Hause versorgen können. Nach den Maßgaben des AOP-Vertrages in seiner vorliegenden Form wird das in Kürze nicht mehr möglich sein. Das darf so nicht bleiben!

Katalog um soziale, pflegerische und medizinische Faktoren erweitern

In einem gemeinsamen Schreiben an die Spitzenverbände der Selbstverwaltung fordern DOG, BVA und BDOC unter anderem, die Befristung der wenigen bestehenden Kontextfaktoren aufzuheben und den Katalog um soziale, pflegerische und medizinische Faktoren zu erweitern. Dazu haben DOG, BVA und BDOC gemeinsam mit den Verbänden DGII (Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie), RG (Retinologische Gesellschaft), GSNK (Gesellschaft für Strabologie, Neuroophthalmologie & Kinderophthalmologie), DOCH (Vereinigung Deutscher Ophthalmologischer Chefärzte) und VOL (Vereinigung Ophthalmologischer Lehrstuhlinhaber) einen konkreten Vorschlag erarbeitet und wichtige Faktoren aufgelistet, die aus medizinischer Sicht einen stationären Aufenthalt zwingend erfordern. Darüber hinaus fordern die Verbände eine ausreichende Finanzierung der ambulantisierten Operationen, vor allem der Schieloperationen.